In Bezug auf die im kreislichen Bildungsausschuss verwiesenen Kostenberechnungen über die verschiedenen Standorte des Melanchthon-Gymnasiums haben wir die Kreisverwaltung gebeten, dem Kreistag diese Zahlenwerke vorzulegen. Wir zitieren nun aus dem Antwortschreiben des Landkreises: „Der im Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport herangezogene Kostenvergleich für die verschiedenen Standortvarianten ist laut Mitteilung des Amtes für Jugend, Familie und Bildung nicht mehr aktuell. Er wird derzeit neu erarbeitet und entsprechend dem Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport vorgelegt.“
Wir fragen uns nun, wie es dann möglich ist, das Oberstufenzentrum als die wirtschaftlichste aller Standortvarianten zu präsentieren? Ist es das vorherrschende Bauchgefühl? Ist es der reine Buchwert der Liegenschaft? Ist der unbedingte Willen, Fehlentwicklungen der Vergangenheit doch noch ins rechte Licht setzen zu können?
Wir möchten schon heute Wetten abschließen, dass den Kreistagsabgeordneten Kostenvergleiche als Entscheidungsgrundlage vorgelegt werden, die den notwendigen Finanzbedarf aus der angestrebten Nachnutzung der innerstädtischen Gebäude außer Acht lassen. Man entscheidet ja grundsätzlich Schritt für Schritt. So war es auch schon bei der Schließung des Oberstufenzentrums. Vergleiche mit Dominosteinen und die daraus resultierenden Effekte sind in diesem Zusammenhang als rein zufällig anzusehen.
Lieber Landkreis, wie wäre es, in der Diskussion über den zukünftigen Standort zurück auf Start zu gehen, ein Denken über Parteigrenzen und Verwaltungsebenen hinaus zuzulassen und Herzberger Befindlichkeiten endlich ernst zu nehmen. Warum kann man sich nicht gegenüber einer anderweitigen Nachnutzung des Oberstufenzentrums öffnen? Interessenten soll es ja geben.
Gute Lernbedingungen sind vom Willen, nicht vom Standort abhängig!